Samurai

PROJECT

SAMURAI

Armour & Art

Samurai - Armour & Art

Die Werkreihe Samurai – Armour & Art ist in Kooperation mit dem Samurai Museum Berlin, welches die Privatsammlung von Peter Janssen beherbergt, entstanden. In den großformatigen Farbfotografien in starkem Hell-Dunkel-Kontrast verleiht Sylwia Makris den mit höchster Handwerkskunst aus edlen Metallen und kostbaren Stoffen hergestellten historischen Rüstungen ein zweites Leben, indem Sie diesen neue Träger:innen zuordnet. Die Porträtierten stehen aufgrund ihrer körperlichen Erscheinung in Opposition zu den tradierten Vorstellungen japanischer Krieger. Sie zeugen einerseits von der heutigen weltweiten Verbreitung der ostasiatischen Kampfkünste (Budō), die einen enormen Kultur-Export darstellt, andererseits generieren sie ein transkulturelles Spannungsgefüge, das Fragen nach Stolz und Demut, Tradition und Moderne, Stärke und Sinnlichkeit sowie Macht und Ohnmacht aufwirft. Auch klassische Geschlechterrollen und das Bild des »männlichen« Kämpfers werden in den Werken verhandelt. Dabei rücken die filigranen Verzierungen der Schutzkleider und die spektakulären Helmdekore mit Dämonen, mythologischen Wesen oder wilden Tieren nicht in den Hintergrund, sondern kreieren durch das Hervorheben von Gesichtszügen und Körperproportionen eine harmonische Verbindung zwischen Model und Rüstung. Jedes einzelne Ensemble gilt es als imposantes Statussymbol zu betrachten; neben der Darstellung des gesellschaftlichen Ranges, der Familiengeschichte und der individuellen Persönlichkeit des Trägers nach außen hin, hatten Samurai-Rüstungen den Zweck, den Gegner im Kampf einzuschüchtern. Bis heute, 150 Jahre nach dem Verlöschen der Samurai-Kultur, haben sie nichts von ihrer Wirkmacht verloren, und die Faszination, die von ihnen ausgeht, ist ungebrochen.

The series of works Samurai – Armour & Art was created in cooperation with the Samurai Museum Berlin, which houses the private collection of Peter Janssen. In the large-format color photographs with strong light-dark contrast, Sylwia Makris gives a second life to the historical armors made from noble metals and precious fabrics by assigning them new wearers. Due to their physical appearance, the sitters stand in opposition to the traditional ideas of Japanese warriors. On the one hand, they bear witness to today's worldwide spread of East Asian martial arts (Budō), which represent an enormous cultural export; on the other hand, they generate a transcultural tension that raises questions about pride and humility, tradition and modernity, strength and sensuality, and power and powerlessness. Classical gender roles and the image of the »male« fighter are also negotiated in the works. At the same time, the filigree decorations of the protective garments and the spectacular helmet decorations with demons, mythological creatures or wild animals do not recede into the background, but create a harmonious connection between model and armor by emphasizing facial features and body proportions. Each individual ensemble is to be regarded as an imposing status symbol; in addition to representing the wearer's social rank, family history and individual personality to the outside world, samurai armaments had the purpose of intimidating opponents in battle. Even today, 150 years after the extinction of the samurai culture, they have lost none of their power and the fascination they exude remains unbroken.

Text: Estelle Vallender